Marktausblick 2. Halbjahr

Das erste Halbjahr ist vorbei und das Sommerloch steht vor der Tür. Daher werde ich mir heute einmal die Märkte genauer unter die Lupe nehmen.

DAX: Der deutsche Leitindex (untere Grafik) hat ein neues Rekordhoch bei ca. 12.950 Punkten erreicht. Seitdem korrigiert er ein wenig und notiert aktuell bei 12.530 Punkten. Im Vergleich zu den amerikanischen Märkten, zeigt er eine deutliche Schwäche, was unter anderem, am zweiten Chart liegt. Der Euro feiert sein Comeback! Seit Januar stieg der Wechselkurs zum US Dollar von 1,03 auf 1,15 an. Was ist geschehen? Die amerikanische Notenbank (FED) hebt die Zinsen doch nicht so schnell an, wie viele Marktteilnehmer erwartet haben. Gleichzeitig reduziert auch Mario Draghi (EZB) sein Anleihekaufprogramm, was widerum, die europäische Währung stützt. Da insbesondere Deutschland sehr exportlastig ist, bremst der Anstieg des Euros die Entwicklung im DAX aus.

Dow Jones: Gibt es überhaupt noch Bären am Aktienmarkt? Im Moment auf jeden Fall nur sehr wenige. Seit Anfang des Jahres ist der DowJones um knapp 10% gestiegen. Das hört sich so normal an, ist historisch jedoch überdurchschnittlich und das im neunten Bullenjahr! Seit der Wahl von Donald Trump stieg der Index sogar um ca. 19%. Bisher ist alles im grünen Bereich und die fundamentalen Rahmenbedingungen (u.a. Niedrigzinsphase) sprechen weiterhin klar für Aktien. Jedoch macht mich persönlich, dieser starke Anstieg – in der kurzen Zeit – sehr vorsichtig.

NASDAQ: Hier fehlen mir die Worte. Dieser Index toppt wirklich alles… Knapp 21% Gewinn seit Jahresstart…Der Chart spricht für sich.

Nun stellt sich die Frage, wie geht es weiter…

Schon bei meinem letzten Ausblick Anfang des Jahres war ich sehr vorsichtig und habe das Potenzial (kurzfristig) als begrenzt gesehen. Gerade im NASDAQ ist die Übertreibung nach oben nun sehr stark ausgeprägt, weshalb ich eher auf der Short-Seite unterwegs bin (siehe Depots). Ich denke gerade vor den Sommermonaten Juli und August, kann es auch eine gute Möglichkeit sein, den ein oder anderen Gewinn (seit 2009) zu realisieren und sein Depot – auf Sicht des kommenden Jahres – etwas vorsichtiger zu gestalten. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass wir vor einer größeren Korrektur (>15%) stehen. Von einem Crash weit entfernt, jedoch würde diese Korrektur den Markt endlich mal bereinigen und die, zum Teil, überhöhten Bewertungen anpassen.

Bitte beachten: Die hier veröffentlichte Meinung ist weder als Empfehlung noch als ein Angebot oder eine Aufforderung zum An- oder Verkauf von Finanzinstrumenten zu verstehen und soll auch nicht so verstanden werden.



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